Ein Klassiker des BBQ. Gehört zwar nicht zur „Holy Trinity“ (Pulled Pork, Beef Brisket und Spareribs), aber so ziemlich jeder Hobbygriller hat es vermutlich schon mal probiert. Du kennst es nicht? Dann ist es Zeit für Weiterbildung und einen anschließenden, eigenen Versuch.
Für das Drunken Chicken habe ich mir beim Bauern ein frisch geschlachtetes Huhn vorbestellt. Ich bereite es also dann zu, wenn es verfügbar ist. Nicht wenn ich Lust habe und auf TK Ware zurückgreifen muss.
Zunächst pariere ich alles und entferne Stellen, die ich nicht benötige. Dann wird das Huhn mit einem Gewürz der Wahl eingerieben. Ich nehme meist einen fertigen Rub, der für Chicken geeignet ist. Da gibt es viele Anbieter.
Anschließend setze ich das Huhn auf eine Halterung. Innen ist ein Behälter, groß wie eine handelsübliche Dose. Ich wähle hier heißes Wasser. Der Name leitet sich aber eigentlich davon ab, dass eine gefüllte Bierdose gewählt wird. Ein paar Gedanken dazu. Die Bierdose gibt dem Huhn einen festen Halt. Zudem dämpft die heiße Flüssigkeit von innen, so dass das Ergebnis erheblich zarter wird. Warum nehme ich dann Wasser?
Kaltes Bier in dem Behältnis benötigt lange, bis es auf Temperatur kommt. Daher wähle ich lieber kochendes Wasser. Hier wird von der ersten Minuten an gedämpft. Ins Wasser gebe ich auch gerne noch Knoblauch und Gewürze. Zudem gibt es Stimmen, dass eine Bierdose nicht gerade ungiftig sein könnte, da die Lackschicht in der Hitze gefährliche Dämpfe abgeben könnte.
Daher habe ich mich entschieden: kochendes Wasser und eine für unter 20€ erhältliche Drunken Chicken Halterung für den Grill. Oben wird das Huhn noch „verschlossen“, damit der Dampf nicht entweichen kann. Hier kann man eine halbierte Zwiebel wählen oder aber so einen Porzellankopf, wie ich ihn mal erworben habe.
Der Grill wird auf knapp unter 200 Grad eingeheizt und das Huhn indirekt – seitlich der Kohle – für 60-90 Minuten bis zum gewünschten Garpunkt gezogen. Für uns ein Klassiker. Wenn wir eine gute Fleischqualität bekommen können, dann immer wieder gerne. Das ist sooo gut und kann beliebig variiert werden. Butter unter die Haut, etwas Rauch etc. Geht natürlich auch im Backofen.
Da wir hier ein über 2 KG schweres Huhn hatten und es als Beilage die Chef Finger gab, blieb auch noch etwas für eine Resteverwertung am Folgetag übrig. Auch da gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Und es schmeckt nochmal genauso gut. Für knapp 13€ war so an zwei Tagen das Abendbrot für zwei Personen gesichert.