Ich bin in den letzten Jahren immer wieder über diesen Begriff gestolpert, aber habe dem nie weiter Aufmerksamkeit geschenkt. Nun war es aber an der Zeit, sich diese Art der Konservierung einmal genauer anzusehen.
Fragt man ältere Verwandte, dann gab es Soleier früher in JEDER Kneipe. Es handelt sich um salzige Eier, die mit Essig, Senf und Öl verzehrt werden – gerne auch als Katerfrühstück. Dass ich Eier in allen Varianten mag, habe ich hier ja schon unter Beweis gestellt. Also ein neues Rezept im Praxistest. Die Zutaten finden sich unter der Fotogalerie.
Es gibt verschiedene Ansätze, Soleier anzugehen. Da wäre zunächst die Entscheidung, ob man die Eier (von der Lake getrennt) in Wasser kocht oder eben direkt in der Lake. Dann gibt es unzählige Varianten der Lake / Gewürze. Dies hier ist also nur EIN möglicher Weg. Aber ich fand ihn schon sehr gut. Und es ist ein überschaubarer Aufwand.
Zunächst werden also 1,5 Liter Wasser mit Salz, Zwiebelschalen, Wacholderbeeren, Lorbeerblättern, Nelken, halbierten Zwiebeln und Kümmel aufgekocht. Dann die (angestochenen) Eier hineingeben und 15 Minuten kochen.
Nun die Eier aus der Lake holen, abschrecken, leicht anklopfen (so dass Risse in der Schale entstehen) und in ein großes, sauberes Einweckglas geben. Die beiden Zwiebelhälften aus der Lake entfernen und die Flüssigkeit abkühlen lassen, anschließend über die Eier geben und kühl stellen. Hier habe ich anfangs den Keller gewählt und später dann den Kühlschrank. Ich vermute, Keller ist ausreichend, ich wollte aber dennoch auf Nummer Sicher gehen. Nun heißt es warten. Ich habe ab dem 6. Tag ab und zu genascht. Sie werden aber tatsächlich erst ab dem 12-14. Tag so richtig gut.
Wie isst man sie? Ich habe zwei Varianten probiert, die sich aber grundsätzlich nur optisch unterscheiden. Die Eier pellen, halbieren und das Eigelb vorsichtig entfernen. Nun kann man die Mulde mit 2 Tropfen Maggi, Essig, Öl und Senf füllen und das Eigelb wieder gedreht aufsetzen. Oder man püriert alle Zutaten und füllt sie mit einem Spritzbeutel wieder hinein.
Fazit: Ich mag die Soleier. Je länger sie reifen, desto besser / intensiver werden sie. Essig, Öl und Senf kann man nach Lust und Laune dosieren. Auch Maggi (Hot) passt hervorragend. Die Optik ist eh ein Knaller. Sie sind auch gar nicht so salzig, wie ich vermutet hatte. Wer experimentierfreudig ist, sollte das mal versuchen.