Mein Datengrab

Daten gehören mittlerweile zu einem festen Bestandteil unseres Lebens. Fotos, Steuererklärungen, Mails, Kontoauszüge, Backups dieses Blogs…. Fast alles wird elektronisch gespeichert. Was für Unternehmen eine Selbstverständlichkeit ist, vernachlässigt der Privatnutzer häufig. Ich auch. Viele Jahre. Die Sicherheit dieser Daten.

Das ändere ich ab sofort. Daher habe ich ein Konzept für mich erarbeitet, welches ich kurz einmal vorstellen möchte. Über das + Zeichen erhältst Du Details zum TOP.

TOP 1Zentraler Datenspeicher / Server

Aufbau eines Datenspeichers, der alle (!) privaten Daten enthält. Gleichzeitig soll er als Datenquelle für die Medienplayer im Hause dienen.

TOP 2Absicherung des Datenspeichers gegen Stromausfall und Überspannung

Werden elektrische Geräte hart vom Strom getrennt besteht immer Gefahr für Schäden. Einem Fernseher macht so ein Stromausfall eher weniger aus. Computer und Festplatten sind da empfindlicher. Anders sieht es wieder aus, wenn es zu einer Spannungsspitze kommt. Wie Schwankungen im Stromnetz oder Blitzeinschläge. Hier sind alle Geräte gefährdet.

TOP 3Absicherung gegen Festplattenausfall

Der Server enthält mehrere Festplatten. Geplant ist der Betrieb aller Festplatten als RAID Verbund. So kann der Ausfall einer oder mehrerer Festplatte(n) kompensiert werden.

TOP 4Backups der genutzten Geräte

Backups der Smartphones, Tablets und des Mac, die im Haushalt genutzt werden. Speicherung der Backups auf dem eigenen Server und / oder Clouds.

TOP 5Backups des Datenspeichers

Auch wenn eine Absicherung gegen Festplattenausfall Teil der Strategie ist, bedarf es eines Backups des Servers. Diebstahl oder Brand gefährden den Datenbestand nach wie vor.

Was habe ich gemacht?

Umsetzung

Nach vielen Stunden der Recherche (Internetforen, EDV-Magazine, persönliche Empfehlungen von Bekannten, die in der IT arbeiten) habe ich mich für die Hardware entschieden und mich an die Umsetzung gewagt. Ein laaaanger Prozess. So viel sei verraten. 

TOP 1 – Server

Ich habe mich für eine Diskstation der Firma Synology entschieden. Die DS1019+ bietet genug Power als zentrales Element bei mir zu Hause. In der Grundausstattung kann ich bis zu fünf Festplatten verbauen. Mit einer Erweiterungseinheit sogar bis zu zehn. So ergibt sich der Modellname (10 Festplatten / Modelljahr 2019). Neben der Funktion als Datengrab lassen sich die NAS Systeme um viele nützliche Funktionen erweitern. Hier berichte ich noch gesondert, wenn ich alles einmal in Ruhe gesichtet habe.

Von Beginn an zieht jedoch mein PLEX Server vom MacMini auf das NAS um, der als zentraler Zuspieler für meine Medienplayer dient. Zudem habe ich alle anderen Daten vom MacMini verschoben. So liegt nun alles auf der Diskstation. 

Für den Anfang habe ich 4 x 12 TB Seagate Ironwolf gewählt. So kann ich in der Grundausstattung noch um weitere 12 TB erweitern. Alle vier Festplatten wurden von unterschiedlichen Händlern erworben, um Produktionsprobleme zu verringern. Experten sagen maximal eine Festplatte eines Typs und Herstellers. Aber ich habe mit Seagate in den letzten 20 Jahren eigentlich gute Erfahrungen gemacht. 

TOP 2 – Stromausfall / Überspannung

Stromausfall ist für die meisten elektrischen Geräte nicht weiter tragisch. Sobald der Strom wieder da ist, schalten sich die Geräte einfach wieder ein. Computer sind meiner Meinung nach eine empfindliche Ausnahme. Die Festplatten oder auch Motherboards etc. können in einem solchen Falle Schaden nehmen.

Was kann man also tun? Ich habe eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) installiert. Auf den ersten Blick eine typische Mehrfachsteckdose. Das Besondere: Durch einen Akku kann die USV bei Bedarf die Stromversorgung aufrecht halten. Die von mir gewählte Eaton 3S550 bis zu 20 Minuten. Zusätzlich wird die Diskstation noch per USB mit der USV verbunden. Fällt der Strom aus gibt sie einen Impuls, dass sich der Server kontrolliert herunterfährt und die Festplatten trennt. 

Die Eaton 3S550 hat drei Anschlüsse für Batterieversorgung / Überspannungsschutz und drei Anschlüsse für reinen Überspannungsschutz. Für einen Batteriebetrieb habe ich nur die Diskstation, meine Fritzbox und den Mac vorgesehen. Fällt der Strom aus, schreitet die Batterie ein und versorgt weiter. Nach acht Minuten fährt der Server herunter und die USV schaltet sich ab. Warum acht Minuten? So spare ich Akku. Für den Fall, dass der Strom wieder kommt und sofort wieder ausfällt habe ich noch Restakku. Da es eine Weile dauert, bis der Akku sich im laufenden Betrieb wieder aufgeladen hat. 

Die restlichen Anschlüsse nutze ich für meinen RaspberryPi, Drucker und Monitor. So sind diese auch gegen Überspannung abgesichert.

Weiterer Vorteil: Stellen wir uns vor: Der Schutzschalter im Haus löst aus. Stromausfall. In Zeiten von Voice over IP auch kein Telefon und Internet mehr. Die Fritzbox läuft nun noch 8 – 10 Minuten weiter. Der Server ebenfalls. Genauso bei kurzen Schwankungen, die man kaum wahrnimmt. 

TOP 3 – Festplattenausfall

Initialisiert wurde das System auf Basis eines SHR (Synology Hybrid Raid). So werden die Daten systematisch auf alle vier Festplatten verteilt. Ein Ausfall einer Festplatte führt hierbei zu keinem Datenverlust. Die defekte Festplatte kann im laufenden Betrieb (!) einfach entnommen und durch eine neue ersetzt werden. Anschließend beginnt eine automatische Wiederherstellung der Daten. Zumindest in der Theorie. 

Der Nachteil eines SHR Betriebes? Von den eingebauten 48 TB können „nur“ 32 TB genutzt werden. Man könnte noch mehr Sicherheit mit einem SHR 2 erhalten. Dann stünden 20 TB zur Verfügung und zwei parallele Festplattenausfälle wären zu verschmerzen. Aber das war mir etwas übertrieben. Wer weiß, vielleicht bereue ich dies irgendwann. 

TOP 4 – Backups der genutzten Geräte

Hier war nicht sonderlich viel Umstellung notwendig. Meinen Mac Mini habe ich bisher via TimeMachine auf eine externe Festplatte gesichert. Dies habe ich umgestellt und sichere dies jetzt auf dem NAS. Zwei iPhones und drei iPads belasse ich in der iCloud von Apple. Dies ist einerseits bequem und andererseits nur mit sehr viel Aufwand anders zu lösen. Weitere Geräte, die einer Sicherung bedürfen, habe ich aktuell nicht. 

TOP 5 – Backup des Servers

Ein interessanter Punkt, der mir erst bei der Recherche bewusst wurde. Bisher hatte ich mehrere externe Festplatten im Einsatz. So an die sechs Stück. Teils 10 Jahre alt. Wäre eine ausgefallen, wären Teile des Datenbestandes verloren gewesen. So bin ich überhaupt erst auf dieses Thema NAS aufmerksam geworden. Nun habe ich vier Festplatten mit einem Ausfallschutz angeschafft. Wozu ein Backup? Ein NAS ist ebenfalls gefährdet. Beispielsweise durch einen Brand oder Diebstahl. Wie sichert man diesen Fall? 

Ich sichere das NAS auf zwei externe Festplatten. Die erste USB Platte kommt am 1. eines jeden Monats zum Einsatz. Die 2. Festplatte am 15. alle drei Monate. Backup 1 wird außerhalb des Serverraumes aufbewahrt. Backup 2 lagere ich außerhalb des Hauses. Alternativ könnte man auch per Internet in eine Cloud sichern oder aber per Internet auf eine Platte bei Freunden oder Familie. Worum es geht: Brand, Diebstahl etc. absichern. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr. 

Was sichere ich? 32 TB auf externe Festplatten zu sichern ist nahezu unmöglich. Daher priorisiere ich die Daten und sichere nur die für mich wichtigsten Dateien. Die Daten meines PLEX Servers (die größte Datensumme) klammere ich zB aus. So passen mehrere Backupversionen (verschiedene Historien, da immer nur inkrementell gespeichert wird) auf eine 4 TB USB Festplatte. 

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