Ich habe wohl schon unzählige Male geschrieben, dass ich erst spät die Liebe zu (selbst gemachter) Pasta entdeckt habe, aber dafür umso intensiver. Immer wieder stolpere ich über neue Rezeptideen und merke sie mir vor. Die Liste wird automatisch immer länger. Jetzt war es mal wieder an der Zeit, sie abzuarbeiten. Und schon lange hatten sie mich angelacht: Die Fettuccine tricolore. Pasta in den Landesfarben Italiens. Zumindest mit etwas Phantasie.
Bei solchen Dinge besteht immer die Gefahr, dass jemand ruft „Das ist aber nicht original. Das macht man aber so und so ohne das“. Verbreiteter sind wohl eher die Spaghetti tricolore. Sie werden zudem sehr häufig ohne Ei hergestellt. Ich persönlich bevorzuge aber eher Bandnudeln und dazu einen Teig mit Ei. Ich habe vieles probiert, aber dies gefällt mir einfach am besten.
Es kann hierbei auch jeder einfach sein eigenes Nudelrezept nehmen, denn hier geht es ja mehr um den äußerlichen Charakter denn um die inneren Werte. Mit wenig Aufwand kann man nämlich der Pasta einen abwechslungsreichen Look geben.
Wie wird es gemacht?
Alle drei Teige bestehen aus Semola, Spätzlemehl, Ei und etwas Salz. Für die Farbgebung nutze ich dann blanchierten Spinat und Tomatenmark. Die Mengen könnt Ihr an Euren Bedarf anpassen. Ich bin einfach mal mit den unten angegebenen Mengen gestartet. Das passte für unseren Zwei-Personen-Haushalt ganz gut und reichte dann auch für zwei Tage.
Bei den farbigen Teigen mixe ich zunächst das Ei mit dem roten oder eben grünen Farbgeber auf und knete dann den Teig zu einer glatten Kugel. Ist der Teig zu trocken, mit etwas Wasser auffüllen. Ist der (Spinat)Teig zu feucht, mit etwas Mehl gegensteuern. Die Teige wie gehabt 30 bis 60 Minuten in Frischhaltefolie eingeschlagen rasten lassen.
Zusammenfügen der Tricolore
Wie immer beginnt alles damit, die Teige dünn auszurollen. Mit Muskelkraft und Nudelholz oder maschineller Unterstützung. Ich nutze dafür die Ankarsrum mit den Nudelaufsätzen. Das geht dann RuckZuck und macht auch noch Spaß. Nun kommt der spannende Part: Alle ausgewalzten Teige übereinander stapeln, mit einem scharfen Messer in gleichmäßige Streifen schneiden und gedreht wieder zusammensetzen.
Mit etwas Fingerspitzengefühl nun erneut dünn Ausrollen oder Walzen, sodass ein – nennen wir es – Regenbogen entsteht. Anders als sonst üblich, darf hier dann natürlich der Teig beim Walzen nicht mehr gefaltet werden. Im Ergebnis erhält man dann Nudelplatten in den Landesfarben Italiens. Diese nur noch in die gewünschte Pastaform bringen – hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Spaghetti, Fettuccini, Farfalle etc.
Ich kann mir verschiedene Soßen zu diesen Pasta vorstellen, ich habe mich hier für Fettuccine Alfredo entschieden. So bleiben auch die Farben deutlicher zu erkennen. Probier das unbedingt einmal aus. Ich war vom Ergebnis fasziniert.